Die Politik der vergangenen Jahre hat die wirklichen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt verkannt und keine wirksamen Maßnahmen eingeleitet. Die beiden Kreisverbände der FDP aus der Stadt Amberg und dem Landkreis haben sich daher bei einer gemeinsamen Vorstandssitzung mit dem Thema beschäftigt. Das Ergebnis wurde wie folgt zusammengefasst:
Neben der immer weiter zunehmenden Bürokratie, fehlt Bauland, die Steuern steigen und die Erwerbsnebenkosten, die gleich zu Anfang der Finanzierung fällig werden, erreichen neue Höchststände. Erschwinglicher Wohnraum wird immer knapper und die vorhandenen Immobilien immer teurer.
Gegenwärtig fehlen in Deutschland etwa 1 Million Wohnungen, und das nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch im ländlichen Raum, wie man ihn auch rund um Amberg und Sulzbach-Rosenberg vorfindet.
Um diese Lücke zu schließen, müssten 400.000 Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Diese Aufgabe kann man nur mit einer sinnvollen Kooperation des privaten Bausektors mit dem Staat schaffen.
Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass Wohnen nicht zum Luxusgut wird.
Der Staat hat die Aufgabe, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen.
Deshalb wollen wir Freien Demokraten in Bayern ganz konkrete Schritte in der Wohnungsbaupolitik umsetzen, die das Bauen wieder schneller, effektiver und billiger machen – und damit die Mieten wieder bezahlbar. Wer das Angebot erhöht, gibt dem Mieter wieder die Macht.
Der Landtagsdirektkandidat Markus Hochholdinger wies dabei zusätzlich auf folgendes hin: „Besonders junge Familien mit mittlerem und geringerem Einkommen haben es heutzutage schwer, den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen und Eigentum zu bilden. Ein Hauptgrund dafür sind die hohen Erwerbsnebenkosten. Einen Großteil dieser Kosten macht die Grunderwerbsteuer aus. Um diese Einstiegshürde zum Wohneigentum zu überwinden, wollen wir Freie Demokraten die Grunderwerbsteuer für die erste, selbstgenutzte Immobilie abschaffen!“
„Auch nicht mehr benötigte Gewerbebrachen müssen in den Fokus der Stadtentwicklung rücken. Das sind Wohnungsbaupotentiale, die seit Jahrzehnten ungenutzt sind und dringend aktiviert werden sollten!“, stellte Ambergs Kreisvorsitzender Jens Rohn fest.
Der Vorsitzende der Landkreis Liberalen, Kilian Taubmann, fügte hinzu: „Wir brauchen deshalb ein Baulücken- und Potentialflächenkataster, auf deren Grundlage die Gemeinden mit angespannten Wohnungsmärkten konkrete Zeit- und Maßnahmenpläne zur Bebauung dieser Flächen entwickeln können. Zudem müssen Wohnraumpotentiale durch Dachausbau- und Dachaufstockungen identifiziert und Umsetzung gefördert werden!“
Bezirkstagdirektkandidat Christian Weiß trug aus seinem beruflichen Umfeld bei: “Man darf bei dem ganzen intensiven Bauwillen aber nicht vergessen, auch für das Baugewerbe stellt der Fachkräftemangel ein entscheidendes Hindernis bei der Umsetzung dieser wohnungsbaupolitischen Ziele dar. Mit Blick auf den bereits vorhandenen Fachkräftemangel brauchen wir eine Stärkung der Aus- und Weiterbildung und einen Auf- und Ausbau des Bafög-Programms in diesem Bereich. Wir brauchen ja noch viel mehr qualifizierte Handwerker, die die Häuser bauen sollen!“
Die Runde war sich am Schluss einig, dass neuer Wohnraum nicht über Nacht entsteht. Abwarten und nichts tun wird den bereits bestehenden Mangel aber auch nicht beheben, weswegen es jetzt dringend die Einleitung der beschriebenen Maßnahmen braucht, um mittel- bis langfristig in eine nachhaltige Versorgung mit Wohnraum gelangen zu können.